Zwei Arbeiten der Serie
„Daseinssperre-Leere Masse“ stützen sich auf Phänomene von Spiegelungen.
Auf Hochglanz polierte Stahltafeln werden zu einer kreisförmigen Raumanlage zusammengesetzt. Spaltbreite Einlässe ermöglichen den Einblick in die Konstruktion, an deren Innenseite sich die Ringstruktur vielfach widerspiegelt und so die formale Struktur eines
„Labyrinths“ erzeugt. Befindet man sich im Zentrum der Anlage, so überzieht das eigene Abbild die gesamte Stahlfläche – der Widerschein des Betrachters verliert sich in der monumentalen Verzerrung seines Selbstbildnisses.
Als
„Narc – Headroom“ bezeichnet der Künstler eine Vier-Konchenanlage auf quadratischem Grundriß, die hermetisch abgeschlossen den Betrachter aussperrt. Der äußere, unbehandelte Stahlmantel, läßt den Formenreichtum der sich spiegelnden Innenflächen kaum vermuten. Dort scheint sich das kristallin anmutende Zeichenrepertoire bis in unendliche Weiten zu erstrecken.
Physikalischen Gesetzmäßigkeiten der Optik und das „Gewichten“ von verschieden gestalteten Massen werden für Tomas Hoke zum unabdingbaren Werkapparat der künstlerischen Manipulation. Visuelle Paradoxien bilden Metaphern für die Beschränkungen unserer Vorstellungskraft aus, sie lassen die mathematisch eruierbare Möglichkeit der 4. Dimension offensichtlich werden und kennzeichnen gleichermaßen die Unmöglichkeit ihrer Bildwerdung.
Monika Pessler 1995 in „Werkbericht“