... In einer kargen, linearen Gestaltungsweise werden Werke entworfen, die der äußeren Konstruktion des Körpers angepasst, seine Form zur Geltung bringen, ihn schmücken und schützen. Dieser differenzierten und doch tradierten Wertschätzung von Schmuck wird eine weitere Bedeutung symbolisch zur Seite gestellt. Denn das Zeichen verdeutlicht nicht zuletzt durch seine Funktionalität das Verhältnis des Menschen zur Dingwelt. Die Wechselbeziehung zwischen Subjekt und Gegenstand erreicht in der Simulation von körpereigenen Vorgängen und Eigenschaften und in der scheinbaren Notwendigkeit eines artifiziellen Ersatzes oder einer Unterstützungsmaßnahme wie die der „Schmuckprothesen“ einen Höhepunkt.
Monika Pessler, in "Werkbericht" 1995