Die Gestalt ist das Wechselspiel von
Leibhaftigkeit und Intention.
(nach Friedrich Schiller)
Das Ateliermotto des Jahres 2023 steht unter dem Titel:
„Gestalt & Verkörperung“
Eine Zwischenbilanz (Vol.1) der Atelierarbeit Winter 2022/23 ist der Ausstellung im Schloss Wolfsberg als Hauptteil gewidmet. In der Ausstellung, werden die neuesten Arbeiten mit älteren Arbeiten, die mit dem Thema in Verbindung stehen, begleitet und ergänzt.
Die Beschäftigung mit dem Körper ist seit dem Beginn meiner künstlerischen Arbeit ein zentrales Thema.
Mein Bestreben bei der grafischen Arbeit ist es, ohne konkrete Vorstellung mich direkt vom ersten Strich weg leiten zu lassen – um frei zu einer Verkörperung eines mir zufallenden Zustandes einer Gestalt zu kommen.
Die Verkörperung kann auch Personifizierung sein – ohne jedoch allegorische Funktionen zu übernehmen; sie beschreibt einen dynamischen Ausdruck der aus der Präsenz unmittelbar entsteht.
Meine Vorstellung geht nicht von Figuren aus, die wie Objekte im Raum existieren, vielmehr geht es mir um eine Form der Präsenz, die unmittelbar in Wechselwirkung zur Empfindung des Betrachters tritt und dabei einen eigenen Raum entstehen lässt.
Tomas Hoke, Juni 2023
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Themenbereiche
Grüner Saal: „In Bewegung“
Die großformatigen Leinwände aus den Jahren 2018 - 2020, sowie die anthropomorphen Körper (Sumi-e auf Papier) und die beiden Spiegelarbeiten behandeln Körper in Bewegung. Die Arbeit >Nucleus< ruht in der Mitte des Raumes und entspricht in seinem Maßstab der Größe der Figuren auf den Leinwänden.
Gelber Saal: „Nachbilder“
Neben den Sumi-e sind hier 3 Spiegelarbeiten - „Nachbilder“- installiert; sie entstehen aus der Vorstellung heraus mithilfe von Hitze einen „Körperabdruck“ in den Spiegel zu brennen. Der Spiegel verformt sich und verkrümmt den gespiegelten Raum.
In der Mitte des Raums ist eine Arbeit aus den >MirrorNeuro/Clouds< plaziert, die wie eine liegende Figur den Raum zentriert
Salönchen: „Körper–Architekturen“
Neben dem zentralen Bild über dem Kamin wird in einer Art Metamorphose die menschliche Figur in ihrem architektonischen Aufbau verhandelt.
Gewölberaum: „Landschaft/Körper“
Die Papierarbeiten vor 2018 sind Aquarelle, die sich mit der Figur beschäftigen - entstanden aus der Vorstellung von Körpern in ihrer Verschmelzung in/zu eine(r) Landschaft. Höhepunkt dieser Auseinandersetzung ist die Arbeit >Gaia<, die eine Neuseeländische Vulkanlandschaft mit dem berühmten Bild von Gustave Courbet >L´origin du monde< aus dem Jahr 1866 verschränkt.
Foyer: „Hinter dem Spiegel“
Die Vorstellung des „durch-den-Spiegel-Gehens“ wird mit einem „Bizarre Mirror“ begleitet (der interaktve Spiegel, der bei Annäherung zu zittern beginnt und das Spiegelbild verschwimmen lässt). Sein Pendant ist ein „Nachbild“. Die weiteren Bilder sind Sumi-e die sich bereits auf den abschließenden Prunkraum im Turm beziehen.
Stucksaal: „Nach dem Krieg“
Der Stucksaal wird hauptsächlich als Fest/Trauungssaal genutzt.
Als Memento Mori kontrastiert die Installation unter dem Titel „Nach dem Krieg“ die normale Nutzung des Prachtraumes. Sie umfasst ältere plastische Arbeiten zum Thema „Helden“ (Köpfe), „Krieger“ (>3 Rümpfe / Atmen“) und der zentralen namensgebenden Neoninstallation. Diese zarten wiegenförmigen Neonobjekte in ihrer buchstäblichen Zerbrechlichkeit erinnern an die Verletzlichkeit der menschlichen Existenz – vor allem an das Leben der Kinder.
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