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Meine (sehr persönlichen) Gedanken zur Galerie Slavik
Tomas Hoke. 2010
Eine Baustelle, die eine bewegte Vorgeschichte und eine
nicht weniger bewegende Nachwirkung hat, ist seit 20
Jahren noch immer ziemlich präsent in meiner Erinnerung.
Das kann ich nicht von vielen anderen Baustellen behaupten. Seit 20 Jahren ist die Galerie nun schon in Betrieb; die Einbauten und die Funktionen sind offensichtlich nicht gealtert – was will man mehr als Gestalter, dessen Alter auch über das Altern der eigenen Arbeiten definiert werden kann … ?!
Die erste Ausstellung in den neuen Räumen, die meiner Schmuckarbeit gewidmet war, ist gleichzeitig auch meine letzte Einzelausstellung mit Schmuckarbeiten, eine kleine Retrospektive, und aus heutiger Sicht auch ein Wendepunkt in der weiteren Arbeit. Architektur und deren funktionelle Verschmelzung mit Kunst ist seither ein Schwerpunkt.
Der körperbezogene Schmuck, der in der ersten
Slavik-Ausstellung gezeigt wurde, ist für mich Quintessenz
dessen, was ich aus dem Schmuckdenken herausdestillieren
konnte – viel weiter ging es ohne Rückgriffe jedenfalls nicht mehr. Trotzdem sammeln sich an einem geheimen sentimentalen Ort Skizzen zu Schmuckarbeiten an, die ich aber nie ausführe – warum weiß ich selbst nicht. Vielleicht liegt es ja daran, dass die Augen schwächer werden oder der hingeschriebene Entwurf ausreicht, um einen Gedanken festzuhalten – oder einfach, weil das Machen selbst nicht mehr jene fiebrige Leidenschaft entfachen kann, die notwendig ist, um das feingliedrige Werkzeug in die Hand zu nehmen.
Heute beschäftige ich mich mehr mit Licht, Raum und Klang, sehe Räume in ihrer Verschränkung der gestalteten Atmosphäre mit den Menschen darin – und hier schließt sich der Kreis zur Galerie Slavik, deren Entwicklung schon seit 20 Jahren als Prüfstein und Bestätigung dieses gesamtheitlichen Gedankens wirkt.
My (very personal) thoughts on Galerie Slavik
Tomas Hoke, 2010
A building site, an exciting start-up and a no less exciting
history since then: I recall the foundation of Galerie
Slavik
quite clearly even after twenty years. I can’t say
this about many other building sites. The gallery has
now been in operation for twenty years; its fixtures and
functions have apparently not aged – what more could
you wish for as a designer, whose age is to some extent
defined by the aging of his works … ?!
The first exhibition in the new premises, which was
devoted to my personal jewellery creations, was, incidentally,
my last solo exhibition of jewellery works,
a small retrospective of my work, and from today’s perspective
a turning point in my career path. Architecture
and its functional synthesis with art has been my work
focus ever since.
For me, the body-related jewellery shown in the first
exhibition at Galerie Slavik was the quintessence of what
I was able to distil from the jewellery concept – I was not
able to go much further. All the same, I have been
accumulating
sketches for jewellery works in a secret
sentimental corner, but I never realise them – I don’t
know why. Maybe it’s because my eyes are getting
weaker, or just drafting the piece is enough to capture
the essence, or simply because the crafting process itself
no longer kindles the feverish passion that is needed to
take up one’s fine precision tools and get to work.
Today my work focus has shifted to light, space and
sound; I perceive spaces as a complex interaction of their
designed atmosphere and the people who occupy them –
and here we come full circle back to Galerie Slavik:
its evolution in these past twenty years has been a litmus
test and confirmation of this integrative concept.
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