Kategorie - Skulptur  
  >> Nike
    Jahr:1997
Wvznr: 409
Stahlplatten, Höhe 7 m Gewicht6 Tonnen
Nike, eine weitere Geschichte

Den Abschluss der Ausstellung (Daseinssperre - leere Masse) bildet die Skulptur der Nike, eine Figur, die, wie schon erwähnt, programmatisch der Skulptur des Engels zuzuordnen ist. Sie entwickelte sich aus einem der sieben Entwürfe zum Thema des Engels. Wie schon der Titel verrät, handelt es sich dabei um ein antikes Zitat der Nike von Samothrake. Tomas Hokes Nike zitiert das Grundkonstruktionsprinzip des antiken Vorbildes.
Ähnlich dem Engel hat auch die Nike (Abb. 46, 47) eine Wanderung hinter sich. Heute steht sie verloren am Karlsplatz in Wien zwischen der Kunsthalle und der Secession. Zwar wurde sie für einen verkehrsreichen Knotenpunkt konzipiert, aber auf einer verworrenen und chaotischen Fläche wie dem Karlsplatz kann auch sie nicht Ordnung schaffen und wirkt deshalb etwas deplatziert.
Ihre Aufstellung war für die Dauer der Ausstellung Engel, Engel im Rahmen der Wiener Festwochen in der Kunsthalle am Karlsplatz geplant. Während dieser Zeit erfüllte sie ihren Zweck als Signalfigur. Nach der Ausstellung hätte sie einen Platz auf der Donauinsel finden sollen, und zwar als Hafenfigur, gleich dem antiken Vorbild. Doch dazu kam es nicht, so fristet und »rostet« sie ihr Dasein noch immer am gleichen Ort.
»Tomas Hokes Nike repräsentiert nicht den Sieg, sie will den Sieg herbeiführen, sie zeigt sich eher aggressiv als triumphierend.«194
Ihre Konstruktion besteht aus vier rechten Winkeln, gefertigt aus grobem, rostendem Walzblech, die sie in einem labilen Gleichgewicht halten. In kriegerischer Pose neigt sie sich dem Betrachter (bzw. Passanten) entgegen. Sie kippt vor und droht zu stürzen, droht mit ihrer Masse. Die Gewalt des rohen Eisens ist augenscheinlich. A. Kristof, Diplomarbeit



 
 
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