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arnulf rohsmann:
tomas hoke, masse ? sperre ? transparenz
was als sperre gedacht ist und auch so heißt, ist ding und metapher in einem: ding als partielle sperre für den blick und als massive für den weg, metapher für die verliehene oder angemaßte macht, sie den anderen zuzumuten.
zwei axialsymmetrische metallene körper, bis auf einen ungangbaren spalt aneinandergerückt, vermitteln in der unteren hälfte eine blockhafte barriere und in der oberen ein bewegungsoffert durch die konvergierenden kanten der beiden keile. das sind perspektivische zitate an einem ort, der stereometrisch definiert ist und nicht illusionistisch.
unten, das ist der raum potentieller bewegung; oben, das ist der raum des blickes. tomas hoke legt wert auf die menschliche dimension seiner plastiken ? 186 zentimeter, körpergröße. die sperre ist auf den menschen bezogen, zynischer noch: ist ihm gewidmet. ihre hieratische symmetrie bedient sich der herrschaftsgeste der ikone, sie gebietet.
als >gerätschaft< will tomas hoke die sperre verstanden wissen. so konkret er die sperre meint, sosehr wird sie durch das suffix der >gerätschaft< zum repräsentanten der abstrakta. -heit, -keit und -schaft verheideggern selbst minimalistische metallene körper, machen säulen aus zylindern und obelisken aus prismen. was die sprache verdunkelt, lädt ein zur projektion des chtonischen und martialischen. scharfe kante, dünner keil, die suggerieren bedrohung; symmetrie, die suggeriert autorität. beide formulieren die ikonografie der richtstätte, der hypertrophen ausprägung der >gerätschaft<.
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