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Tabula Rasa |
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Jahr:2008
Wvznr: 633
Wettbewerb CMA, Ossiach Kärnten
(Neubau Carinthische Musikakademie)
Interaktive Lichtinstallation.
Mobile Lichtkästen, die 3D Lichfarbräume erzeugen. Generiert werden die Farben mittels einer Klangfarbenanalysesoftware und können interaktiv ang |
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TABULA RASA
Ich könnte meine Musik mit weißem Licht vergleichen, in dem alle Farben enthalten sind. Nur ein Prisma kann diese Farben voneinander trennen und sichtbar machen; dieses Prisma könnte der Geist des Zuhörers sein. Arvo Pärt
Präambel
Einem Ort an dem künstlerisch aktiv gearbeitet wird, wird mit dem vorliegenden Projekt kein passives Element aus dem künstlerisch-gestalterischen Repertoire angefügt – vielmehr wird versucht die Interaktion zwischen den Künsten aktiv zu animieren.
Interaktive Kunst kann in diesem speziellen Fall den Wirkungsraum erweitern und sowohl Teil der Lehre/Forschung wie auch Teil des Reproduktionsbetriebes sein.
Um beide Anforderungen zu erfüllen, wird hier ein interaktives „Werkzeug“ vorgeschlagen, das die dynamischen Eigenschaften der Musik transformiert und interaktiv „ins Bild“ bringt.
Musikerinnen und Musiker können damit direkt arbeiten, andrerseits können Konzertbesucher die Visualisierung des Gehörten als erweiterndes Medium innerhalb aber auch außerhalb des Konzertsaales erleben.
Grundlagen
Ossiach bekommt mit der CMA eine offene und flexible Plattform der international vernetzten Musikakademien. Der praxisbezogene Ansatz erfordert große Flexibilität der Infrastruktur. Musiker arbeiten in dieser Konstellation oft interaktiv – der künstlerische Austausch findet unmittelbar und in vielen Räumen des Hauses statt.
Klang–Farben = Licht–Farben
Wesentliche Charaktereigenschaften einer Klangfarbe ist deren Ober- und Untertonbereich. Die Zerlegung und Umwandlung in Farbwerte, sowie deren Mischung aus dynamischen und tonhöhenabhängigen Zuspielungen, erfordern feingliedrige Analysemethoden. Die räumliche Wirkung des optischen Ereignisses in den Modulen soll den „spektralanalytischen“ Ansatz (siehe Eingangszitat) auch sichtbar machen. Die monochromatischen Lichtanteile des Spektrums werden von allen Seiten aus hunderten steuerbaren Leuchtmitteln (LEDs) auf die verschiedenen Ebenen im transluzenten Gehäuse gerichtet, und vermischen sich dort zu dynamisch bewegten Farbfeldern in deren verschiedenen Mischzonen weiße Felder auftauchen.
Module, multifunktional und mobil
Klang/Licht-Module, die mit den Performern in Interaktion treten, bzw. die auch eingespielte Klänge, Musikstücke, Geräusche etc. durch ein komplexes Analyseverfahren aus den eingehenden Signalen zu dynamischen Farben-Klängen in den Modulen transformieren.
Mobilität/Multifunktionalität/Technik/Bedienung
• Die Module können gemeinsam aber auch einzeln unabhängig voneinander bespielt werden.
• Ihre Maße sind so ausgelegt, dass sie in nahezu jeden Raum des Hauses gebracht werden können (Türhöhen und Liftgröße).
• Jedes Modul ist mit der gesamten Elektronik ausgestattet, verfügt über ein Funksystem, das alle Module miteinander, auch mit dem hauseigenen Tonstudio verbindet, oder die direkt über Mikrofone angespielt werden. Im Playbackbetrieb können auch Kopfhörer und Lautsprecherausgänge benützt werden, bzw Zuspielgeräte angeschlossen werden.
• Das System wird auf „plug&play“ programmiert, sodass keine besonderen technischen Kenntnisse zum Benützen der Module notwendig sind.
Displays, Innen- und Aussenwirkung
Durch die unterschiedliche Beschaffenheit und Konstruktion der beidseitig abstrahlenden Displays können die Module vielseitig eingesetzt werden: so können sie sowohl direkte wie indirekte Stimmungen im Raum und darüber hinaus erzeugen; sie können im intimen Rahmen eines Übungszimmers, genauso wie als Bildwand auf der Bühne, im Foyer etc. verwendet werden.
Stehen die Displays zum Beispiel während eines Konzertes im neuen Konzertsaal an der Glaswand zum Außenraum, dann wird das Klangbild sowohl nach Innen wie auch direkt nach außen übertragen. Diese „Bildwirkung“ nach außen macht die Aktivität im Inneren des Gebäudes auf visuelle Art auch für Passanten „hörbar“. Ein weiterer Aspekt dieser unmittelbaren Umwandlung von Musik ist, dass auch für gehörlose Menschen auf diese Art Musik wahrnehmbar wird.
Funktionen der Module und deren Software
Im Studienmodus können Studentinnen und Studenten die Klangfarben ihres Instrumentes austesten, ihre Spielweise anhand des Farb-Feedbacks trainieren und gemeinsame Klangeigenschaften direkt visualisiert überprüfen.
Wenn es zum Beispiel darum geht ein möglichst gleichmäßiges Klangbild zu erzeugen, können Schwankungen direkt von den Displays „gelesen“ werden und simultan ausgeglichen werden: Ob ein Ton scharf oder dumpf, ob stark oder schwach – alle diese Parameter bilden sich direkt ab und können auf diese Art bearbeitet werden.
Im Konzertmodus haben die Module begleitende Funktionen: Hier können sie als dynamisches oder statisches „Bühnenbild“ eingesetzt werden, oder das Konzertereignis wird in die Lounge auf dort aufgestellte Modul(e), oder an andere Orte übertragen. Das gilt auch wenn die Module an der Glaswand im Konzertsaal stehen (dort wirken sie nach innen und außen.)
Im Fassadenmodus wird einfach die Steuerung der Module auf die RGB Fluter hinter der Membran übertragen (optional, sollten die geplanten Strahler durch RGB Fluter ersetzt werden).
TECHNISCHE BESCHREIBUNG
Konstruktion
3 Module in 2 verschiedenen Größen: Höhe: 200cm Tiefe: 40 cm. Breite A: 230 cm, bzw Breite B: 125 cm
Aufbau
Rahmenkonstruktion Edelstahlplatten
Sockelkonstruktion Edelstahl (herausziehbare Laden mit den Technikeinbauten) auf Rollen (Kunsstoffbereift - kein Abfärben).
Front- bzw Rückseite Polycarbonatplatten (Prismenstruktur und Farb- und UV stabil) im Zwischenraum verschiedene Ebenen und Teile aus bedampften Plexiglas (Spiegelsysteme), unterschiedlich transluzente Acrylglasfelder, Diffuser.
Lichtsystem:
Monochromatische und RGB Ledsysteme (X Power LED bestückt), digital angesteuert.
Technik Steuerung
Ansteuerung
Mehrkanallichtsteuerung digital, aus den Klanganalysemodulen (Software nach Fourieranalyse; Erzeugen von individuellen Frequenz- Modulationsspektogrammen, Zerlegung in Steuerungsrelevante Parameter zur multiplexen Matrixsteuerung; Realtimeprocessing).
Peripherie
Tonanlage
Eingänge: Funk, Mikrofon, Schnittstellenkontakte (USB, Cinch, XLR etc.) für zusätzliche externe Geräte.
Ausgänge: Kopfhörerausgang, Cinch/XLR -Tonausgang für externe Aktivlautsprecher u.Ä.
Bedienung
Die Technik ist im Sockel untergebracht und ist für Einstellungsarbeiten und Zugriffe auf Bedienungselemente (zB. Abspielgeräte etc.) leicht zugänglich.
Das System wird auf plug&play programmiert, sodass keine besonderen technischen Kenntnisse zum Benützen der Module notwendig sind.
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