Kategorie - Skulptur  
  >> 3 Tore Linz
    Jahr:1997
Wvznr: 410
3 9 m hohe Stalplattenkonstruktionen aus plattiertem (Edelstahlauflage) Material aus dem Grobblechwalzwerk Voest Stahl Linz
Drei Tore, VOEST-ALPINE, Linz

1996 erhielt Tomas Hoke von der VOEST-ALPINE in Linz die Möglichkeit eine künstlerische Arbeit zu realisieren.
Die Skulptur der Drei Tore (Abb. 52, 53) steht in einem schmalen Areal zwischen den hunderte Meter langen Grobblechhallen und einer Straße für den Betriebsverkehr, in einem halböffentlichen Bereich.
Der Künstler platzierte die Skulptur an der Stirnseite der Industriehalle. Sie ist der Mittelachse des Baues entrückt und gibt den Blick auf das Eingangstor frei.
Ausgangspunkt dieser Arbeit ist das in diesen Hallen produzierte Material Stahl. In den Grobblechhallen werden Platten in der Größe von 9x2m hergestellt.
Diese Größe greift der Künstler auf und macht sie zum thematischen Schwerpunkt der Arbeit. Drei mit kleinen Zwischenräumen senkrecht nebeneinander gestellte Platten in der besagten Größe bilden die Skulptur. Abwechselnd ist einmal die Vorderseite aus Nirosta und die Rückseite aus Stahl und umgekehrt, im Rhythmus
a-b-a. Die drei Module, an Torsi erinnernd, besitzen jeweils einen Durchgang, der ebenfalls abwechselnd aus Nirosta bzw. Stahl gefertigt ist.
Hoke nimmt in dieser Arbeit nicht nur formal Bezug auf die Industriestätte, sondern unternimmt auch den Versuch zu dokumentieren, dass dieser hier produzierte Werkstoff nicht nur einer weiterverarbeitenden Industrie dient, sondern auch einer künstlerischen Produktion.
Die Ironie der Arbeit besteht darin, dass Tonnen von diesen Platten Tag für Tag an der Skulptur vorbeitransportiert werden, wobei nur die drei Platten der Skulptur dem Weitertransport trotzen.
Darüber hinaus hat die Skulptur eine Logofunktion, die einem Ortsunkundigen Funktion und Inhalt der Produktionsstätte vermittelt.
Die Zusammenfügung einer autonom entstandenen Skulptur mit einem bereits bestehenden Architekturelement demonstriert, dass ein spannendes Zusammenspiel zwischen Architektur und Kunst auch dann möglich ist, wenn dem keine gemeinsame Konzeption vorangegangen ist.



 
 
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