Kategorie - Skulptur  
  >> Basis/Element A
    Jahr:1994
Wvznr: 386
Edelstahl, Stahlträger Maße: 253cm x 410cm x 460cm
PROJEKT: ARKADE LANDESGALERIE KLAGENFURT
Installation zweier dialogischer Skulpturen

Titel: „Basis – ELEMENT A“,

Material: Rostfreier Stahl, Stahlprofile
Oberflächen: Quaderförmige Teile chaotisch strukturierter Schliff
Rohrteile matt ungerichtet geschliffen
Stahlprofile Walzoberfläche, nicht geschliffen (ev. rostend).

Konstruktion und Verankerung:
Teil 1 „Basis“: der weit auskragende Teil wird zwischen die beiden U-Profile mittels starker Achsen statisch ausreichend dimensioniert verankert, ebenso der untere Quader, der auch in der Wand eingelassen den Kippdruck auffängt. Dieser Teil („Basis“) steht auch ohne Stützkonstruktion.
Der Teil 2 („Element A“) der Installation besteht aus einer autonomen Skulptur, die als angelehntes Objekt, verspreizt zwischen den Säulen, den Dialog mit der „Basis“ aufnimmt, ohne allerdings eine echte Stützfunktion zu repräsentieren. Die Verspreizung wird nicht mittels Schraubverbindungen an die Säulensockel verankert, sondern mittels formangepaßter „Keile“ durch das Eigengewicht des Objekts angepreßt.

ORT/THEMA:
Bearbeitet wird ein Segment des Arkadenganges an der Westseite des Arkadenhofes.

Der historische Bauteil und die Raumkonstruktion sind Ausgangspunkt und Thema in einem. Die permanente Installation als integraler Bestandteil eines historischen Ambientes durchbricht den idealistischen Charakter eines Museums; der öffentliche Raum und die architektonische Struktur sind in diesem Zusammenhang konditionierendes „Basismaterial“. Allerdings weist der „Fremdkörper“ auf ein platzergreifendes Bestreben des Museums hin. Insofern werden verschiedene Ebenen der Rezeption bearbeitet, als ein Spannungsfeld von sozial - kulturellen Institutionalisierungen (Integration von Kunst im halböffentlichen Rahmen) mit einem Gerät der „Kraftmeierei“ beantwortet wird, und damit die Metafigur eines Museums verkörpert. Darüber hinaus besteht natürlich ein direkter Bezug zur Statik und den Proportionen des architektonischen Rahmens. Die Installation ist quasi in das Ambiente eingespannt und nur in diesem spezifischen Kontext in allen Dimensionen erfahrbar.
Die Präsenz skulpturaler Elemente der bestehenden Architektur wird mit einer Herausragung eines logisch schwer faßbaren, nur einseitig gestützten, „Sturzes“ (der zunächst das statische Empfinden irritiert) akzentuiert, und auch durch weitere Nachforschung des Inneren der räumlichen Konstruktion keiner Entspannung zugeführt.
„Basis“ bezeichnet morphologisch schwerkraftbezogene Druck/Hebelteile und ist damit strukturbindendes Element; die Konstruktion der Knoten ist durchschaubar und wirkt dennoch unterdimensioniert. Der metallene horizontal auskragende Pfosten ist durch seine Oberflächengestalt zwiespältig aufzunehmen: einerseits suggeriert das Material und das Volumen Gewicht, andrerseits wird durch die chaotischen Lichtreflexe aus der Oberfläche indifferentes Wahrnehmen, Volumen und Materialdichte betreffend, generiert.
„Element A“ ist ebenso wie „Basis“ eine autonome Skulptur, die allerdings im Kontext der Arkade als Kommentar und „Quasistützelement“ ohne statischer Bedeutung, grundsätzlich die Figur als Konstruktion eines „Stützapparates“ repräsentiert. Die Gestalt von „Element A“ produziert suggestive und visuelle Reflexionen – sie stützt nur in der Vorstellung und im Zusammenhang mit der „Basis“ ein Bedürfnis nach Harmonie.
Beide Teile nehmen den Dialog aneinander auf, ohne allerdings eine echte Beziehung einzugehen.

Tomas Hoke, 7.11.1994




Werk: „Basis“ WV 386
bestehend aus: weit auskragender brettartiger Edelstahlquader 385 x 53 x13 cm
zwischen zwei U-Profilen 253 x26 x10 cm verschraubt (lichte Höhe 240 cm)
Bodenteil Edelstahlquader 120 x 53 x 13 cm in die Wand eingelassen und mit den U-Profilen verschraubt.



Werk: „Element A“ WV 387
bestehend aus Edelstahlrohren und Edelstahlformteilen 240 x 420 x 230 cm
2 Streben (Rohre 89 mmØ) 1 Walze (160 mmØ), 2 Formstücke, alles verschweißt.
Tomas Hoke




 
 
impressum | datenschutzerklärung | 2004 - 2024 tomas hoke