Monika Pessler in "Werkbericht"
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Gleichermaßen fügen sich die Werke im Zuge des Gebrauches in den Funktionsablauf des Körpers ein und nehmen so an seinem Mechanismus teil. In diesem Sinne konzipiert Tomas Hoke Anfang der 90er Jahre Objekte aus Bienenwachs, Kupfer und Silberblech. Der Körperwärme entsprechend als Wärmeleiter fungiert das Kupferrohr verströmt das Geruchselement Wachs einen Duft, der in seiner sinnlichen Qualität den natürlichen Vorgang der Transpiration repräsentiert.
In einer kargen, linearen Gestaltungsweise werden Werke entworfen, die der äußeren Konstruktion des Körpers angepaßt, seine Form zur Geltung bringen, ihn schmücken und schützen. Dieser differenzierten und doch tradierten Wertschätzung von Schmuck wird eine weitere Bedeutung symbolisch zur Seite gestellt. Denn das Zeichen verdeutlicht nicht zuletzt durch seine Funktionalität das Verhältnis des Menschen zur Dingwelt. Die Wechselbeziehung zwischen Subjekt und Gegenstand erreicht in der Simulation von körpereigenen Vorgängen und Eigenschaften und in der scheinbaren Notwendigkeit eines artifiziellen Ersatzes oder einer Unterstützungsmaßnahme wie die der Schmuckprothesen einen Höhepunkt.