Kategorie - Ausstellungs-dokumentation  
  >> Gastein 2011 hard & soft, Shining
    Jahr:2011
Wvznr: A660
Kunstfestival "Sommer:frische:kunst 2011, Kuratorin Ulli Sturm. Ausstellungsprojekt im Kraftwerk Bad Gastein: hard&soft, mit Tomas Hoke, Gudrun Kampl, Michael Kienzer
Ausstellung im Kraftwerk:
Tomas Hoke: Innenraum, Bizarre Mirror (WV599) und Aussen am Gebäude: Fragile Tension 4, Hommage a Yves Klein (WV666)

Lichtinstallation quer durch die Stadt: Thema: Die 3 Grazien:

>Die drei Grazien oder Chariten – so ihr griechischer Name – verkörpern Schönheit und Lebensfreude: Aglaia (der Glanz), Euphrosyne (der Frohsinn), und Thalia (die Blühende) sind der Legende nach Töchter des Göttervaters Zeus und der Meeresnymphe Euronyme. Nicht die pralle Sinnlichkeit der Aphrodite ist ihre Domäne – die drei Grazien stehen für geistige Genüsse, für die Freude und Schönheit, die aus der Kunst resultiert, für Musik, Tanz, Malerei, Poesie und Redekunst. So gilt Thalia auch als Muse der heiteren Dichtkunst.<

Umsetzung

Im Quellpark beginnen sich 3 einzeln verstreute Stelen mit aufgesetzten Neonringen einander zuzuneigen, obwohl sie noch weit voneinander entfernt stehen. Am gegenüber liegenden Hang (Solitude) steht die erste Form bereits zusammengefügt, ah mit den gleichen türkiesfarbigen Neonringen wie im Quellpark (6,5m hoch).
Am Hauptplatz sollte als eine 9m hohe Lichtskulptur (Tensegritykonstruktion), die "Apotheose" der 3 Grazien in farbigem und bewegten Licht stehen. als luftige, aber doch den Platz bestimmende zentrale Figur. Drei verschieden große und verschieden farbig leuchtende Lichtringe an den oberen Enden der Stäbe (Edelstahlrohre) repräsentieren die Charaktere. Mit einer digitalen Steuerung werden die Ringe und die diagonalen Stäbe angesteuert, sodass eine Art bewegte Kommunikation zwischen den dreien suggeriert wird (weiche Blenden durch programmierte Dimmkurven auf 6 Kanälen).
(Die Große Plastik wurde schlussendlich auf der Sichtachse aller übrigen Teile der Gesamtinstalltion neben dem Hotel Regina aufgestellt, da sich der Gemeinderat nicht auf die zentrale Aufstellung am Hauptplatz einigen konnte). Der Grundgedanke eine dreiteilige Installation mit 3-eckigem Grundriß über die ganze Stadt zu stellen, war damit nicht mehr erfüllt.

Text:

Der Standard:
BAD GASTEIN
Kraftwerk der Kunst
NICOLE SCHEYERER , 12. SEPTEMBER 2011 17:32
Im alten Kraftwerk von Bad Gastein hat mit der Schau "hard & soft" die Kunst Einzug gehalten. Gudrun Kampl packt die Sehnsucht

Bad Gastein - Der mit Thermalquellen gesegnete Kurort Bad Gastein, in dem schon Künstler wie Gustav Klimt oder Thomas Mann gerne urlaubten, veranstaltete heuer zum zweiten Mal das Projekt sommer.frische. kunst. Mit einem Budget von 90.000 Euro fand während der Sommermonate nicht nur die Konzertreihe summer jazz in the city statt, sondern die Tourismusgemeinde lud auch acht junge Künstler als Artists in Residence ein, die in Hotels wohnen und an verschiedenen Orten Ausstellungen bespielen konnten. Darüber hinaus wird im alten Kraftwerk direkt am Fuße des Bad Gasteiner Wasserfalls die Ausstellung hard & soft gezeigt.

Kunst in der Turbinenhalle: Diese Kombination klingt seit den spektakulären Installationen im ehemaligen Kraftwerksbau des Londoner Museums Tate Modern verlockend. Auch in Bad Gastein beeindruckt der denkmalgeschützte Industriebau, der die Ortschaft seit 1914 mit Elektrizität versorgte. Trotzdem hatte Kuratorin Ulli Sturm kein leichtes Spiel, passende künstlerische Positionen für diesen Ort zu finden, füllen doch heute noch die riesigen, stillgelegten Turbinen den Raum aus.

Dem Bildhauer Michael Kienzer gelingt es virtuos, die alten Energiemaschinen zum Teil seiner Installation Relation zu machen. Zwischen die Turbinen legt und steckt er Stangen und Rohre aus Aluminium. Was wie fallen gelassene Mikadostäbchen aussieht, stützt sich ohne Fixierung; die schwarzen Gummibänder hie und da dienen nur der Akzentuierung.

Die Künstlerin Gudrun Kampl möchte mit ihrer Intervention die heutige Situation des Kurorts zwischen Belle-Époque-Vergangenheit und Revitalisierungswunsch zum Ausdruck bringen. Ihre aus dunkelrotem Samt genähten Wörter "Sehnsucht" und "Hoffnung" hängen an der Vorder- und der Rückseite der Turbinenhalle.

Ab der Dämmerung strahlen im steil gelegenen Bad Gastein die Neonlichter der Installation Drei Grazien von Thomas Hoke. Die dreiteilige Installation bringt auf Etappen Neonkreise zusammen, die schließlich bunt miteinander zu tanzen scheinen. Mit einer weiteren Lichtinstallation erinnert Hoke an den berühmten "Sprung ins Leere" von Yves Klein. Die spannungsgeladene Körperhaltung des französischen Künstlers wird dabei mit weißem Neonlicht nachempfunden - ganz so, als hätte ein Geistervogel einen Sturzflug über Wasserfall und Grand Hotels angetreten. (Nicole Scheyerer, DER STANDARD - Printausgabe, 13. September 2011)
Es leuchtet in den Gasteiner Bergen
23. AUGUST 2011 14:12
Aufstrebende Künstler auf den Spuren von Schubert, Schopenhauer, Klimt oder Thomas Mann
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Bad Gastein scheint als Kurort mehr Vergangenheit als Zukunft zu haben, weshalb im Sommer deutlich weniger los ist als im Winter, wenn die Lifte fahren. Der morbide Charme abblätternder Belle-Époque-Fassaden vor hochalpiner Kulisse weiß einen freilich auch im Sommer zu bezaubern, ganz speziell, wenn er mit zeitgenössischer Kunst konterkariert wird.

Das Sommerfestival Sommer Frische Kunst ist von der langen Geschichte Bad Gasteins als sommerlicher Rückzugsort großer Geister wie Schubert, Schopenhauer, Klimt oder Thomas Mann inspiriert und hat eine Kunstresidenz initiiert, wo aufstrebende Künstler aus aller Welt für vier bis acht Wochen in der Alpenstadt arbeiten und leben.

Von 27. August an leuchtet Bad Gastein dann im Rahmen des Kunstfestivals Shining. Thomas Hoke hat eine großräumige Lichtinstallation für den historischen Ortskern geschaffen. Zeitgleich werden das industriehistorisch interessante Wasserkraftwerk (Bild) und der angrenzende Quellpark Schauplatz einer Ausstellung international tätiger österreichischer Künstler mit dem Titel Hard & Soft sein. Zur Eröffnung am 27. steigt eine große Party. (Der Standard/rondo/19/08/2011)






 
 
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